Mindestens sechs Unternehmen im Dresdner Norden beschäftigten Zwangsarbeiter, darunter auch als Juden verfolgte Menschen. Hierzu gehörten die Firmen Heyde KG auf der Kleiststraße, die Steingutfabrik von Villeroy & Boch am Trachenberger Platz und die Clemens Müller AG auf der Großenhainer Straße 1/7, die teils über eigene Lager verfügten.
Zu den größten Rüstungsbetrieben gehörte das nach dem Konteradmiral Herbert Goehle benannte Goehle-Werk der Zeiss Ikon AG. In dem zwischen 1938 und 1941 zwischen Großenhainer, Riesaer und Heidestraße errichteten Stahlbetonkomplex wurden optische und feinmechanische Geräte, ab 1940 dann vor allem Präzisionszeitzünder für die Torpedos der Kriegsmarine und Bombenzielanlagen für die Luftwaffe hergestellt.
In einer eigens eingerichteten ‚Judenabteilung‘ im Obergeschoss arbeiteten jüdische Zwangsarbeiterinnen aus Dresden. Der Treppenaufgang war durch Maschendraht vom ‚arischen‘ Teil abgetrennt. Das Betreten der Kantine als auch die Nutzung der Luftschutzräume war den als Juden Verfolgten verboten.
Nach der Deportation der Insassen des ‚Judenlagers Hellerberg' wurde die ‚Judenabteilung' des Goehle-Werks aufgelöst und die noch verbliebenen jüdischen Zwangsarbeiter an anderer Stelle eingesetzt. Bis Kriegsende waren im Goehle-Werk aber weiterhin Menschen zur Rüstungsarbeit gezwungen, so in den Jahren 1944/45 auch 700 Frauen aus Außenlagern des Konzentrationslagers Flossenbürg.
Zu den Zwangsarbeiterinnen des Goehle-Werks gehörte auch Henny Wolf, die als ‚jüdischer Mischling‘ – ihre Mutter war Jüdin – verfolgt war:
Aus den Erinnerungen 'Das Lied ist aus' von Henny Brenner, geborene Wolf (*1924), an die Zwangsarbeit im Goehle-Werk.
Interview mit Henny Brenner
über ihr Leben in Dresden
während des Nationalsozialismus
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Diese Homepage entstand aus der gleichnamigen Ausstellung vom 26.01.bis 27.05.2018 in der Ev.-Luth. Weinbergskirche im Dresdner Stadtteil Trachenberge, organisiert vom Kulturkirche Weinberg Dresden-Trachenberge e. V.
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