Die Transporte der Deutschen Reichsbahn bildeten mit dem Beginn der systematischen Ermordung der europäischen Juden ab der zweiten Hälfte des Jahres 1941 ein wichtiges Bindeglied bei der Umsetzung der Shoa. In Dresden dienten der Hauptbahnhof und der Neustädter Güterbahnhof als Orte, von denen und über die Transporte in die Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager liefen.
Vom Güterbahnhof Dresden-Neustadt waren bereits Ende Oktober 1938 über 700 Menschen jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft nach Polen abtransportiert worden.
Einen Tag nach der Berliner ‚Wannsee-Konferenz‘, am 21. Januar 1942, erfolgte die erste Deportation von bis zu 250 als Juden Verfolgten über den Neustädter Güterbahnhof nach Riga. Gerüchte über das, was den Deportierten im ‚Osten‘ drohte, kursierten zu dieser Zeit bereits in Dresden.
In den Folgemonaten gingen von Dresden weitere Transporte ab, unter anderem ins Lager Theresienstadt. Am 3. März 1943 wurden vom Güterbahnhof die Insassen des ‚Judenlagers Hellerberg‘ zusammen mit Verfolgten aus anderen deutschen Städten nach Auschwitz deportiert. Darunter befanden sich auch 293 Dresdner, von denen nur zehn überlebten.
Unter den Deportierten befand sich das Ehepaar Walter und Rosa Steinhart, die bis Ende der 1930er-Jahre auf der Trachenberger Straße 23 wohnten. Sie mussten dann in das ‚Judenhaus' auf der Bautzener Straße 20 und 1942 ins ‚Judenlager' umziehen. Beide überlebten die Shoa nicht. An sie erinnern heute Stolpersteine vor dem ehemaligen Wohnhaus.
Nach der Deportation der Insassen des ‚Judenlagers Hellerberg' lebten in Dresden fast nur noch als Juden verfolgte Menschen, die durch ihren nichtjüdischen Ehepartner zunächst vor der Deportation geschützt waren. Am 13. Februar 1945 erhielten auch diese die Aufforderung, sich am 16. Februar zum auswärtigen ‚Arbeitseinsatz' an der Zeughausstraße 1 einzufinden.
Die Luftangriffe vom 13./14. Februar 1945 veränderten die Situation grundlegend: Zwar kamen auch als Juden Verfolgte dabei um. Anderen eröffnete das mit der Zerstörung einhergehende Chaos aber die Chance, unterzutauchen und so das Kriegsende zu überleben.
Auch Edith Kühnert, geb. Teutsch, die katholisch getauft und mit ihrem nichtjüdischen Ehemann Willibald auf der Weinbergstraße 40e lebte, erhielt den Deportationsbefehl. Mit ihrer Tochter Barbara flüchtete sie am 15. Februar allein in Richtung Berlin. Am 18. Februar wurden die Leichen der beiden aus einem Fischteich bei Thalheim geborgen. Die genauen Todesumstände sind ungeklärt. Auf der Weinbergstraße erinnern heute Stolpersteine an Mutter und Tochter.
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Diese Homepage entstand aus der gleichnamigen Ausstellung vom 26.01.bis 27.05.2018 in der Ev.-Luth. Weinbergskirche im Dresdner Stadtteil Trachenberge, organisiert vom Kulturkirche Weinberg Dresden-Trachenberge e. V.
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